927/929 |
Erste
urkundliche Erwähnung des Ortes ( Polithi ), als Heinrich I
(919 - 936) seiner Ehefrau Mathilde die hiesige Pfalz neben
anderen Besitzungen als Witwensitz zuschrieb. |
952 |
wird ein
Teil des o.a. Besitz in Pöhlde auf Bitten von Mathilde dem
Kloster zu Pöhlde gestiftet. Ihr Sohn Otto I (936-973)
stattet das Kloster mit zahlreichen Privilegien aus. Das
Benediktinerkloster wird dem Täufer Johannes und dem heiligen
Servatius geweiht und verfügt über weit verstreuten
Grundbesitz (bis Friesland), zahlreiche Rechte am Zehnten u.a.
im Eichsfeld sowie viele Kirchen, die dem Konvent unterstanden
(z.B. Albani/Göttingen). Das Kloster war eines der reichsten
im Lande. Pöhlde galt als Weihnachtspfalz der deutschen
Kaiser. Kirchensynoden fanden hier statt. Mancher politischer
und kirchenpolitischer Streit wurde hier ausgetragen. |
1131 |
führt
Norbert v. Xanten (Erzbischof von Magdeburg) die Ordensregel
der Prämonstratenser ein. |
1200 |
wird die
romanische Kirche durch Brand zerstört, im gotischen Stil neu
gebaut und 1240 eingeweiht. |
1525 |
werden die
Kirche und das Kloster durch Eichsfelder Bauern im Bauernkrieg
zerstört. |
1533 |
wird das
Kloster durch Herzog Philipp von Grubenhagen aufgelöst und
die Reformation in Pöhlde eingeführt. |
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Die Mönche
waren inzwischen nach Duderstadt in den “Pöhlder Hof”
gezogen. Der Klosterbesitz kam unter Grubenhagen`scher
Verwaltung. |
17.
Jahr. |
wird die
Kirche nach Verfall und Zerstörung, im 30-jährigen Krieg,
auf den Grundmauern des Mittelschiffes der ehemaligen
Klosterkirche, als Fachwerkbau errichtet. |
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Seit 1577 sind in
Pöhlde 22 Geistliche ( 21 Pastoren, und eine Pastorin) tätig |
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Zu den Funden auf dem
ehemaligen Pfalz- und Klostergelände:
Nördlich des Kirchhofes, im jetzigen Pfarrgarten, wurden bei
Ausgrabungen zwischen 1964 und 1970 Reste der ehemaligen Kaiserpfalz
entdeckt. Fundamente von 6 Baulichkeiten wurden ausgegraben, von denen die
ältesten auf das 10. Jahrhundert datiert wurden. Unter anderem wurden die
Fundamente des repräsentativen Hauptgebäudes freigelegt. |
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Auf dem Kirchengelände
wurden bei Ausgrabungen 1971-74 Fundamentreste der Seitenschiffe, der
früheren Klosterkirche sowie des Kreuzganges freigelegt. Vom Portal des
nördlichen Seitenschiffs führt ein Verbindungsgang zum Pfalzgebäude,
ähnlich wie in anderen frühmittelalterlichen Pfalzen in Aachen oder
Frankfurt. |
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Die
Mauerfunde wurden aus konservatorischen Gründen wieder
zugeschüttet.
Unter den Bauresten der Pfalz und des Klosters wurden
zahlreiche Keramikfunde der jüngeren Eisenzeit bzw. der
älteren Römischen Kaiser gemacht, die auf eine alte
Siedlungstätigkeit hinweisen.
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Hinzuweisen bleibt noch
auf die Fluchtburg auf dem Rotenberg oberhalb des Ortes Pöhlde. Die am
“Fastweg” gelegene Anlage wird auf das 9./10. Jahrhundert geschätzt.
Den Namen “König Heinrichs Vogelherd” trägt sie nach der Sage, daß
König Heinrich I. hier die Nachricht seiner Königserhebung bei der
Vogeljagd erhalten haben soll. |
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Literatur:
H.-W. Heine :Frühe Burgen und Pfalzen in Niedersachsen, Hildesheim 1995
O. Zander: Historische Streifzüge durch den Südharz. Herzberg 1983
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